Stand 2012

Alle Hinweise beziehen sich auf Russland und Ukraine. In Polen und den baltischen Staaten sind die Reiseumstände vergleichbar mit denen  im restlichen Westeuropa.
 

Sprache 

Von Vorteil ist es wenn man die russische Sprache beherrscht. Bei jungen Leuten, vor allem in den Städten, wird inzwischen auch englisch gesprochen. Deutschkenntnisse sind eher selten vorzufinden. Man sollte auf jeden Fall die kyrillischen Schriftzeichen erlernen, denn meist sind auch die Straßenschilder nur in kyrillisch beschriftet.
 

Einkaufen 

Das Einkaufen in  Russland und Ukraine ist es deutlich billiger als in Deutschland. In größeren Städten gibt es riesige Supermärkte in denen man alles kaufen kann. Frisches Obst und Gemüse wird vor allem in ländlichen Gebieten überall am Straßenrand angeboten. Mit im Einkaufswagen war bei uns immer frisches Trinkwasser,denn das Leitungswasser ist für uns Westeuropäer nicht immer gut verträglich. 
 

Straßenverkehr

Viele Autofahrer müssen einfach nur verrückt sein. Überholen trotz doppelter durchgezogene Linie, Überholverbotsschild und nicht übersehbarer Straßenführung ist für manche eine Selbstverständlichkeit. Selbst wenn zu sehen ist, dass Autos entgegenkommen, wird zum Überholen angesetzt. Irgendjemand wird schon Platz machen. Dass das nicht immer gut geht zeigen die vielen Kreuze am Straßenrand.
Eigenes defensives Fahren ist hier angesagt, denn bei einem Unfall hat man als Ausländer viele Schwierigkeiten und es ist fraglich ob man vor einem Gericht auch wirklich sein Recht bekommt. Geschwindigkeitsbeschränkungen sollte man einhalten, auch wenn das die wenigsten Einheimischen tun, denn die Polizei ist sehr oft mit Radar-Pistolen im Einsatz.. Obwohl die Polizei bei allen größeren Städten an den Zufahrtsstraßen feste Kontrollstellen hat, wurden wir dort nie kontrolliert (weil wir Ausländer sind?, weil unser Kommen schon angekündigt war ?, weil man unsicher war wie man mit solchen exotischen Wohnmobilfahrern umgehen soll?)
Über den eigentlichen Straßenzustand ist im Reisebericht schon viel geschrieben worden. Dieser reicht von katastrophal bis sehr gut. Der Ausbau der Straßen hat einfach nicht Schritt gehalten mit der exlosionsartigen Zunahme des Straßenverkehrs.
Es wird stellenweise viel getan, aber die großen Distanzen und der extreme Witterungseinfluss machen den Ausbau nicht einfach.
 

Tanken

Es gibt ein sehr dichtes Tankstellennetz. Ein Ersatzkanister ist nicht unbedingt notwendig. Man sollte aber nur an den neuen großen modernen Tankstellen seinen Diesel beschaffen, denn die Qualität der an den kleinen alten Tankstellen (oder sogar am Straßenrand aus rostigen Fässern) angebotenen Diesel ist eher fragwürdig.
Zum Bezahlen wird inzwischen manchmal die Kreditkarte akzeptiert, doch meistens muss man zuerst bar bezahlen und kann dann bis zum bezahlten Betrag auftanken. Bekommt man weniger Diesel in den Tank als man bezahlt hat, kommt es auf die Tankstelle an ob man den restlichen Betrag wieder ausbezahlt bekommt.  Gute Erfahrungen haben wir mit der Tankstellenkette Luk-Oil gemacht.
Der Dieselpreis in Russland lag bei umgerechnet 0,70 EUR/Liter, in der Ukraine bei
1,00 EUR/Liter, in den anderen Ländern wie in Deutschland bei ca. 1,50 EUR/Liter
 

Übernachten mit dem Wohnmobil

Campingplätze gibt es in Russland und Ukraine flächendeckend keine!!!
Freies Übernachten ist nicht erlaubt und birgt ein großes Sicherheitsrisiko.
 

Organisiertes Reisen mit dem Wohnmobil

Lange hatten wir überlegt ob wir eine organisierte Reise mit dem Wohnmobil durchführen sollten. Wir haben uns dafür entschieden und nicht bereut, denn

- es werden sichere Übernachtungsmöglichkeiten angeboten (Hotels, Stadien,
  gesicherte Plätze in den Dörfern, o.ä.
- das Fahrzeug ist immer bewacht, auch wenn man auf einer Stadtbesichtigung
  unterwegs ist
- die Reiseleitung ist jederzeit bei sprachlichen Schwierigkeiten, Autopannen, Krankheit
  oder Sonderwünschen behilflich
- bei den Grenzübertritten, von der Visa-Beschaffung bis zur eigentlichen Durchfahrt
  der Grenzen wird alles organisiert und betreut
- es werden bei den Stadtführungen ausgewählte örtliche Fremdenführer eingesetzt
- es werden kulturelle Darbietungen angeboten die man alleine gar nicht organisieren
  könnte
- es ist schön sich am Abend mit den anderen Reiseteilnehmern über das am Tage
  erlebte auszutauschen
- man erfährt viel über Land und Leute, auch was nicht in den Reiseführern zu lesen
  steht

Es gibt auch Einschränkungen bei einer organisierten Gruppenreise, was uns im Vorfeld aber bewusst war:

- wenn es einem an einem Ort wirklich gut gefällt, kann man nicht einfach dort für
  mehrere Tage bleiben
- man muss mit Reiseteilnehmern auskommen, mit denen man selbst keine
  gemeinsame Reise durchführen würde

Trotzdem hat man:

- tagsüber genügend Freiräume, um sich selbst irgendwelche Dinge
  anzuschauen (bei Seabridge / Abenteuer Osten gibt es kein Konvoi-Fahren)
- die Möglichkeit sich bei Stadtbesichtigungen auszuklinken (Reiseleitung informieren)
  um sein eigenes Programm zu verwirklichen